Hier findest du Programm und Rückblick des 6. FemFests
Rückschau I: Islam und Feminismus. Wie geht das und wer macht das?
Sineb El Masrar ist die Antwort auf diese beiden Fragen in einer Person. Die Herausgeberin des ersten multikulturellen
Frauenmagazins „Gazelle“ ist Autorin, Feministin, Muslima und vieles mehr. Ihr neues Buch trägt den Titel „Emanzipation im Islam – eine Abrechnung mit ihren Feinden“ und um die emanzipatorischen
Bewegungen in islamischen Gesellschaften geht es auch in ihrem Vortrag.
Ein kurzer Abriss: Der Islam als Rechtegeber
Mohammed / 7. Jh. / Saudi-Arabien:
Mit der Offenbarung des Propheten Mohammeds beginnt auch die Geschichte von den Frauenrechten in der arabischen Welt. Durch die
Shari‘a bekamen Frauen viele Rechte, von denen die Frauen in der nicht-arabischen Welt, zum Beispiel im Westen, zu dem Zeitpunkt noch weit entfernt waren. Die Frauen wurden nicht mehr als
Eigentum des Mannes gesehen. Durch die islamische Gesetzgebung wurde die Ehe zu einem zivilen Vertrag, der das Einverständnis des Mannes und der Frau bedurfte. Frauen bekamen wie die Männer das
Recht zu erben. Auch eine Scheidung war möglich.
Ibn Rushd /12. Jh. / Marokko:
Der berühmte islamische Philosoph, Arzt und Richter, Ibn Rushd, setzte die Aufklärung bereits im 12. Jahrhundert in der
islamischen Welt in Gang. Er forderte, dass Frauen in Friedens- und in Kriegszeiten den Männern gleichgestellt sein sollen. Seine Beispiele stammten vor allem aus der Frühgeschichte des
Islams.
Qāsim Amīn / 19. Jh / Ägypten:
Der ägyptische Frauenrechtler und Reformer stieß mit seinen Thesen auf viel Kritik. In seinem Werk „Die Befreiung der Frau“
fordert er die Gleichstellung und spricht sich gegen die Zwangsverschleierung aus, da sie Frauen zur Ware macht. Er argumentierte: Wenn die Männer durch die Anwesenheit von Frauen verwirrt sind,
dann sollen sich doch die Männer verschleiern.
Hulda Scharawi / 20. Jh / Ägypten:
Scharawi gründete die ägyptische „Frauenrechtsunion“ und sorgte vor allem für Furore, als sie 1923 bei der Rückkehr von der
„Internationalen Frauenkonferenz“ in Rom, noch vor dem Verlassen des Schiffes, ihren Schleier demonstrativ ins Meer warf.
Gamal al-Bannā 20. Jh. /Ägypten:
Wie nah sich Aufklärer und Fundamentalisten sein können, zeigt die Familie al Bannā. Gamal ist der Bruder von Hasan al-Bannā,
der 1928 die Muslimbruderschaft gründete – eine der einflussreichsten islamistischen Bewegungen im Nahen Osten. Gamal aber steht für eine säkulare Ausrichtung des Islams, nach der alle Menschen
gleich sind, egal welchen Glaubens oder welchen Geschlechts.
Fatima Mernissi / 20. Jh. / Marokko:
Die Soziologin und Feministin kritisierte in ihren Schriften den Umgang des Islams mit Sexualität und der Frau. Der Islam
bekämpfe die Frauen aus Angst vor ihrer Selbstbestimmtheit. Die Sexualvorschriften vermitteln ein Bild, als würde die Menschheit nur aus Männern bestehen. Auch Mernissi ging in ihren
wissenschaftlichen Veröffentlichungen auf die einstigen Frauenrechte zur Zeit Mohammeds ein.
Leila Ahmed / 20/21. Jh /Ägypten, USA:
Die Harvard-Professorin beschäftigt sich mit der Diskrepanz zwischen dem Frauenbild, wie es im Koran steht und dem Frauenbild,
wie es in patriarchalen Gesellschaften ausgelegt wird. Auch ihr eigener multikultureller Background und der persönliche Bezug zum Islam prägen ihre Lehre.
Dieser kleine Abriss – Sineb El Masrar stellte weitere feministische Denker_innen vor – zeigt, dass Frauenrechte und Islam seit
jeher zusammengehören und per se keine Innovation oder Unvereinbarkeit darstellen. Gleichzeitig wird aber auch deutlich, dass die Auslegung der Religion sehr oft dazu führte, dass die
Frauenrechte stark beschnitten wurden. Deswegen waren die emanzipatorischen Kräfte umso wichtiger – gleichzeitig stießen sie stets auf starke Kritik. Interessant ist auch, dass der muslimische
Feminismus nicht nur von Frauen, sondern auch von Männern ausgeht.
Fragen über Fragen
Anschließend wurden verschiedene Fragen aus dem Publikum beantwortet und diskutiert. Die wichtigsten Gedanken:
Kopftuch/Schleier ≠ Anti-Feminismus: Was sagt denn das Kopftuch über die Emanzipation einer Frau aus und ist ein Kopftuchverbot
ein Schritt in Richtung Selbstbestimmung? Häufig entzünden sich die Diskussionen zum Thema Islam an diesem Stoffstück. Es wird von vielen als Sinnbild von Unterwerfung verstanden, was eine
Fehldeutung ist. Ob eine Muslima eine Feministin ist oder den patriarchalen Strukturen treu ist, entscheidet sich nicht am Kopftuch. Eine Frau ohne Kopftuch muss nicht emanzipiert sein. Die
Diskussion ob Verbot oder nicht, ist daher eine unehrliche Fragen auf beiden Seiten. Es müssen andere Fragen gestellt werden. Ein Verbot kann außerdem zu radikaleren Gegenbewegungen führen. Dies
zeigen die Entwicklungen in der Türkei und im Iran. Auf die staatlich verordnete Säkularisierung folgte hier eine radikale Rückbesinnung und Reaktion, die den Weg zum fundamentalistischen Islam
begünstigt.
Herkunft des Kopftuchs: Die Verschleierung ist sehr viel älter als der Islam. Bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. wurde er in
Mesopotamien getragen; von Männern, Frauen, Gottheiten und auch Prostituierten. Zur Zeit Mohammeds war die Verschleierung von Frauen nicht prinzipiell üblich. Die Ganzkörperverschleierung mit der
Burka gibt es erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts.
Fundamentalismus als Rebellion: Gibt es Gründe für die Radikalisierung von Jugendlichen in Deutschland? Zum einen ist die
Rebellion gegen die Lebenskonzepte der Eltern etwas ganz „Natürliches“. Die Jugendlichen aus der dritten Generation der einstigen „Gastarbeitern“ begehren mit ihrer radikalen Auslegung des
muslimischen Glaubens auf. Neben der jugendlichen Rebellion liegt dies aber auch an gesellschaftlichen Faktoren. Wer sich tagtäglich mit Rassismus konfrontiert sieht, der kann sich schlechter mit
den deutschen Werten identifizieren, denn er wird quasi davon ausgeschlossen. Bei der Suche nach Identität und Zugehörigkeit kann ein radikaler Islam Halt und Sicherheit
geben.
Feminismus und schrifttreue Islamauslegung: Können diese beide Dinge überhaupt vereinbart werden oder ist es ein Widerspruch an
sich? Der Begriff „Gender Jihad“ und die Organisation „Sisters in Islam“ zeigen, dass es Menschen gibt, denen beides sehr wichtig ist: die Religion und die Frauenrechte. Ein Unterschied wird
dabei zwischen Islamischen Feministinnen und Muslimischen Feministinnen gemacht wird. Während erstere ihre Argumente aus den Lehren des Islams ziehen, beziehen
sich muslimische Feministinnen neben dem Koran auch auf weltliches Recht und internationale Vereinbarungen.
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Rückschau II: Gendern oder nicht gendern, das ist oft die Frage
Am sprachlichen Gendern oder Nicht-Gendern erhitzen sich die Gemüter. Die Sprachwissenschaftlerin Christine Ott stellt die verschiedenen
Konzepte vor, gibt Ausblicke und nimmt den Gender-Gegner_innen den Wind aus den Segeln. Eine Zusammenfassung.
Die Besserwissenden
Treffen sich zwei Freundinnen und reden über ehemalige Mitschüler_innen. Person A sagt: „[…] Meine Freunde aus der Schulzeit hab ich schon
eine Ewigkeit nicht mehr gesehen!“, woraufhin Person B antwortet: „Geht mir genauso! […] Irgendwie hab ich die meisten Freundinnen und Freunde meiner Kindheit total aus den Augen
verloren…“
Person A verwendet das generische Maskulinum. Das unmarkierte Maskulinum „Freunde“ gilt auf grammatischer Ebene als
geschlechtsübergreifend, Person B korrigiert diesen Sprachgebrauch durch die Verwendung der Paarform, also die Nennung zweier Geschlechter. Diese Form der Verbesserung, so subtil sie auch
geschieht, löst bei dem Gegenüber häufig eine Abwehrreaktion aus. Niemand möchte durch die Blume gesagt bekommen, dass er durch seine Sprache eine Menschengruppe diskriminiert. Dies ist
sicherlich ein wichtiger Grund, warum die Gendergegner_innen sich so häufig auf den Schlips getreten fühlen.
Paare und andere Strategien für geschlechtersensible Sprache
Geschlechtersensible Sprache ist nicht gleich geschlechtersensible Sprache. Es kursieren verschiedene Ansätze, die Sprache aus der
männlichen Vorherrschaft hinauszumanövrieren.
Paarformen: In den 70er-Jahren kritisierten Aktivist_innen den Gebrauch des generischen
Maskulinums und forderten stattdessen die Verwendung von Paarformen. Sie wollten Frauen sichtbar machen. Im Zuge dessen wurden auch feminine (Berufs-)Bezeichnungen neu geschaffen (Studenten
und Studentinnen, Industrikaufmann -> Industriekauffrau). Die Geschlechter sollten sprachlich gleichgestellt werden.
Nachteile: Die Verwendung von Paarformen stieß aber auch auf Kritik. Zum einen wird dadurch
der Unterschied Mann vs. Frau besonders hervorgehoben, zum anderen lassen diese Formen keinen Platz für Personen, die sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen. Auch
Verschleifungen der weiblichen Endung kommen häufig vor. Dabei entstehen Doppelungen wie „Bürger und Bürger“ anstelle von „Bürgerinnen und Bürger“.
Binnen-I, Gender-Gap und Asterisk: Es sind Konzepte entstanden, die sich sowohl durch
sprachliche Knappheit als auch durch geschlechtsübergreifenden Bezug auszeichnen. Die verbreitetste Form ist dabei das „Binnen-I“. Formen, die dadurch entstehen sind: ForscherInnen,
FreundInnen, EinkäuferInnen etc. Auf Substantivebene funktioniert das gut. Auf Pronominalebene ist dies schon schwieriger, z.B.: jedeR. Eine andere Möglichkeit ist die
Verwendung des Unterstrichs, häufig als Gender-Gap bezeichnet. Diese Form macht besonders deutlich, dass alle Geschlechter miteinbezogen werden: Forscher_innen, Freund_innen
Einkäufer_innen; und auf Pronominalebene: jede_r, sie_er. Eine ebenfalls neue Form ist die Formulierung mit Asterisk, also Sternchen. Die Lücke, die durch das Zeichen
entsteht, soll ebenso wie beim Unterstrich signalisieren, dass mit dieser Sprachform Menschen jedes Geschlechts angesprochen werden.
Nachteile: Wörter mit Binnen-I sind schwieriger lesbar. Das große I wird vom Auge spontan als kleines i gelesen. Eine Studie mit Grundschulkindern zeigte, dass sie Binnen-I-Formen schlechter aufnehmen und verarbeiten können. Auf Ebene von Pronomen sind all die
genannten Konzepte schwieriger durchzuhalten. Aber auch bei den Substantiven kann es zu Schwierigkeiten kommen. Konstrukte, wie zum Beispiel die gendersensible Sprachform
für Bürgermeisterkandidat, bringen Probleme, da keine einheitliche Regeln
herrschern. BürgerInMeisterInKandidatIn oder Bürger_inmeister_inkandidat_in werden sich garantiert nicht durchsetzen können.
Kein X für ein U vormachen
Für viel Furore hat die Linguistin Lann Hornscheidt mit der „X-Form“ gesorgt. Sie forderte, nicht mehr als Professorin
sondern als Professx(gesprochen: Professiks) bezeichnet zu werden. Sie geht den Weg der geschlechtsneutralen Sprache konsequent und wird von vielen Seiten dafür
angegriffen. Folgt man ihren Überlegungen, gelangt man zu einem Sprachsystem, in dem Geschlechter nicht mehr unterschieden werden; ein System, dass sich durch eine Reduzierung und
Vereinfachung von grammatischen Kategorien auszeichnet. Dieses System ist völlig neu und daher ungewöhnlich.
Aus Forscher_innen werden Forschxs (gesprochen: Forschikses), und
aus Freund_innen werden Freundxs (gesprochen: Freundikses). Mehr zu den Überlegungen kann hier nachgelesen werden.
Der Alte-Herren-Clan
Dass es im Rat für deutsche Rechtschreibung, dem Gremium für die Einheitlichkeit der Rechtschreibung im deutschen Sprachraum,
noch nicht um geschlechtersensible Sprache ging, liegt sicherlich auch daran, dass in diesem Rat vor allem ältere Herren sitzen. Denn unsere europäischen Nachbarn machen uns vor, dass eine
Veränderung des Sprachsystems möglich ist. In Schweden wurde dafür ein neues geschlechtsneutrales Pronomen eingeführt hen.
Die Argumente der Gegner:
Abb.: Christine Ott
Jedes einzelne Argument wurde von Christine Ott sauber und wissenschaftlich entkräftet. Besonders die Berufung auf Ästhetik und Ökonomie
sind Punkte, die hier nochmal genauer betrachtet werden sollen. Ob wir etwas schön finden oder nicht, hängt vor allem mit der Gewohnheit zusammen. Unsere Sprache und Schrift ist einem
ständigen Wandel unterzogen, wenn wir uns an Neuerungen gewöhnt haben, finden wir sie schön bzw. fallen sie uns gar nicht mehr auf. Das Geschlechtersensible Sprache nicht automatisch
unökonomisch sein muss, zeigen die „X-Formen“. Selbst wenn es aufgrund einer Sprachänderung zu längeren Ausdrücken kommt, muss dies nicht wider den natürlichen Gebrauch der Sprache sein.
Unsere Form von höflichen Aufforderungen zeigt, dass wir Sprache immer im sozialen Kontext verwenden. Wir sind bereit, für eine angemessen freundliche Verständigung auch längere und
umständlichere Sätze zu formulieren. Zum Beispiel wollen wir unser Gegenüber nicht mit einer schroffen Aufforderung à „Gib mir die
Butter“ vor den Kopf stoßen. Dieses Phänomen ließe sich auch auf gendersensible Sprache übertragen.
Und nun?
Welchen Lösungsansatz kann man aus dem Dschungel der gendersensiblen Sprache mitnehmen? Es ist wichtig, dass das Thema vor allem in der Bildung fest
verankert wird. Lehrbücher sollten daraufhin angepasst werden. In Österreich hielt das Binnen-I Einzug in die Schulbuchsprache. In Deutschland passiert da bislang wenig. Die folgende
Generation hat den Vorteil, geschlechtersensibles Sprechen von klein auf zu lernen, so dass Ablehnungsmechanismen gegenüber sprachlichen Neuerungen gar nicht erst entstehen. Gleichzeitig
sind die dargestellten Formen nur ein Teil von geschlechtersensibler Sprache. Es sollte aber auf allen Ebenen des Sprechens damit angefangen werden, dem Gegenüber offen zu begegnen und es
in seiner Diversität wahrzunehmen.
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Rückschau III: Talk mit Tarik
Seit 2015 beschäftigt sich Tarik Tesfu in seinen ca. fünfminütigen Videos mit
alltäglichen Genderkrisen, so auch der Titel seines Channels „Tariks Genderkrise“. Das macht er auf seine Art, die spielerisch und unterhaltsam diese eigentlich ernsten Themen aufarbeitet. Der
persönliche Bezug und die bewusst unbedarfte Herangehensweise an die Fragestellungen machen bestimmt auch den Erfolg seiner Kolumne, die er zeitweise auch für Bento produzierte, aus. Dabei
bedient er, neben dem typischen Youtube-Monolog und den Straßenumfragen, auch andere Formate, wie „Papperlapapp und Schabernack mit…“, bei dem er mit einem Gast spricht oder wie der Wahl zum
„Gender-Depp des Monats“ zu dem schon bekannte Größen wie der Papst oder lokale Unsympathinnen wie Birgit Kelle gekürt wurden.
Taff und ehrgeizig
Im Gespräch mit Eva Nagler redet er über Ziele, Highlights und den Umgang mit Kritik.
Als schwuler schwarzer Mann im Internet ist er häufig Zielscheibe von Trollen, die entweder über Schwulsein oder Schwarzsein oder beides herziehen. Auch wenn Tarik mit dieser Art von Polemik
konfrontiert ist, hebt er im Gespräch hervor, dass es sich im Vergleich zu dem, was sich Frauen oft anhören müssten, in Grenzen hält. Er könne dies quasi ignorieren. Viel mehr nehme er sich
inhaltliche Kritik zu Herzen. Gerade aus der Queer-Szene kommen viele Vorwürfe: Hauptsächlich, dass seine Kolumne nicht wissenschaftlich genug sei. Mit dieser Kritik beschäftigt sich Tarik viel
mehr. Reine wissenschaftliche Aufklärung möchte er auch gar nicht betreiben, aber durch seinen subjektiven Zugang zu einer breiten Öffentlichkeit sprechen, das will er auf jeden Fall. Vernetzt
ist er zu diesem Zweck weniger mit anderen Youtubern, als vielmehr mit Aktivist_innen, die ähnliche Themen an die Öffentlichkeit bringen. Zum Beispiel ist sein Bekanntheitsgrad durch einen Post
der Rapperin Sookee schlagartig gestiegen.
Schwul oder männlich…?
Seine Themen sind manchmal eng gefasst und greifen aktuelle Themen auf, aber auch „Grundlagenarbeit“ kommt vor. Wenn man
schon über männlich, weiblich, schwul etc. pp. spricht, was ist dann überhaupt normal und gibt es eine Norm? Darum geht es in dem Video „Was ist normal?“
Dass die Gender-Themen häufig belächelt bis bekämpft werden und wie sie negativ im Volksmund bezeichnet werden, damit
setzt sich Tarik in dem Video „Gender-Gaga“ auseinander.
Gerade das Video „Ist heterolike das neue schwul?“ sorgt für Diskussionsanlass bei den Talkteilnehmer_innen und den Gästen des FemFestes. Denn, dass es auch in
der Schwulen-Community nicht ohne Kategorien und Diskriminierung zugeht, und schwul anscheinend nicht gleich schwul ist, darum geht es in diesem Video. „Schwulsein ist ok, wenn man sich dann
nicht so benimmt.“, ist eine gängige Meinung vermeintlich toleranter Menschen. Wenn sich schwule Männer wie heterosexuelle Männer benehmen, kann man das als "heterolike" bezeichnen. In dem Video
wird klar, dass der Fehler bei dieser Diskriminierung vor allem darin besteht, dass die sexuelle Orientierung als Indikator für Charaktereigenschaften herangezogen wird. Durch diesen Trugschluss
kommt es überhaupt zu der generösen Akzeptanz von Schwulen, die sich benehmen wie Heterosexuelle.
Das und vieles mehr ist auf Tariks Youtube-Kanal zu entdecken. Ganz neu ist gerade ein „Papperlapp und
Schabernack“ mit Netzaktivistin Anne Wizorek .
Schaut doch vorbei.
Katharina Scheuermann bloggt auch als
Pauline hier und hat für uns
einige Eindrücke des FemFests dokumentiert.
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Sa, 30.04.2016
11:00 Eröffnung
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11:30 - 13:00 Uhr
TARIK TESFU: "Tariks Genderkrise"
Tarik Tesfu,
Netzkolumnist, hinterfragt mit seinem Videoblog "Tariks Genderkrise" Geschlechterrollen, Stereotype und alle anderen Fragen des "Gender-Zirkus".
Beim FemFest präsentiert er seine Lieblings-videos zu den Themen Heteronormativität, Homosexualität,
Freund_innen und Feind_innen von Feminismus und darüber, was eigentlich normal ist.
Wer Tarik noch nicht kennt, kann sich hier über diesen Link schon mal einen Eindruck verschaffen
(Achtung: Suchtpotential!): Tariks Genderkrise auf Youtube
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13:00-14:30
Uhr
CHRISTINE
OTT: "Geschlechtersensible Sprache - was ist das? Zu Möglichkeiten und
Schwierigkeiten"
In diesem Vortrag wird sich den Fragen angenähert, welche Möglichkeiten das Deutsche im Unterschied zu anderen Sprachen kennt und nutzt, um über
Personen zu sprechen, und was von welchen Gruppen zu welcher Zeit als 'geschlechtergerechte' oder 'geschlechtersensible Sprache' bezeichnet wird und was nicht. In diesem Zusammenhang wird auf
neuere Vorschläge zu geschlechtersensibler Sprache eingegangen, die zuletzt öffentlich heftig diskutiert wurden. Der Vortrag stellt dabei Argumentationslinien derjenigen, die
Sprachkonventionen kritisieren, und derjenigen, die Veränderungsvorschläge ablehnen, gegenüber. Und was sagt die deskriptive Wissenschaft dazu?
Zur Person: Christine Ott forscht an der Universität Würzburg unter anderem zu sprachlich
vermittelten Geschlechterkonstruktionen. Sie hält national und international Vorträge. Innerhalb der Diversity- und im Besonderen der Geschlechterforschung gehört sie der deskriptiven
Tradition an.
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16:30-18:00 Uhr
SINEB EL MASRAR: Muslim Girls und Emanzipation im
Islam
Sineb El Masrar, deutsch-marokkanische Autorin,
Herausgeberin und Dozentin gründete 2006 das erste und einzige multikulturelle Frauenmagazin Gazelle.
2010 veröffentlichte sie das Sachbuch „Muslim Girls – wer wir sind,
wie wir leben“. Aktuell ist ihre Kampfschrift „Emanzipation im Islam – eine Abrechnung mit ihren Feinden“ erschienen.
Im Rahmen des FemFest wird sie ihre Sichtweise auf die
Lebenswirklichkeit von Muslimas in Deutschland beleuchten und darlegen, welche Perspektiven es gibt, patriarchale Strukturen im Islam zu durchbrechen und welche Widerstände der Forderung
nach Gleichberechtigung entgegenstehen.
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14:30 - 16:00 Uhr
WORKSHOPS
Regina Kleinhenz
WORKSHOP: YOGA BEI PMS & REGELSCHMERZEN
Achtung: Es gibt nur noch wenige freie Plätze für den Workshop
In diesem 90-minütigen Workshop üben wir verschiedene Yoga-Positionen und Atemtechniken, die uns helfen, die unangenehmen
Beschwerden während der allmonatlichen hormonellen Aufruhr zu lindern und ihnen gelassener zu begegnen.
Wir beleuchten unser persönliches Verhältnis zu
unserer weiblichen Seite und machen uns auf die Suche nach hilfreichen und stärkenden inneren Einstellungen zu diesem Thema. Dazu gibt es weitere hilfreiche Anregungen zu den Themen
förderliche Denk- und Verhaltensweisen, Ernährung, Bewegung und (Selbst-) Massage. Bitte mitbringen: bequeme Kleidung, Yogamatte, Decke (falls möglich)
Um besser planen zu können, empfehlen wir Euch eine Anmeldung bis zum
Mittwoch, 27.04.2016 an femfestwue[@}googlemail.com
Zur Person: Regina Kleinhenz ist freiberufliche Redakteurin, Yogalehrerin (200 Stunden YogaAlliance bei Yoga Süd, Stuttgart) und
Systemische Therapeutin (i. P. am Stuttgarter Institut für Systemische Therapie und Beratung).
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WORKSHOP ZU WIKIPEDIA (Der Workshop wird kurzfristig ohne Referentin
stattfinden. Wir haben aber Tutorials und Infos für euch vorbereitet.)
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SKATEmobil, BLSV:
SKATEN FÜR ABSOLUTE ANFÄNGER*INNEN
"Lust was Neues auszuprobieren?
Von 14.30 – 16 Uhr bieten wir euch einen Skateboardkurs an! Mitmachen kann jede/r, denn man braucht absolut keine
Vorkenntnisse!
Die Trainer*innen des Skatemobils bringen
alles mit was ihr braucht. Also macht mit
und lasst euch ein auf das Abenteuer!"
Keine Vorerfahrung und keine Anmeldung notwendig
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18:30
Uhr
Podiumsdiskussion mit Sineb El
Masrat, Tarik Tesfu und Christine Ott zum Thema: „Stereotype - brechen, ignorieren oder neu ordnen?“ (Arbeitstitel)
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20:30 Uhr VEGANE VOKÜ
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So, 01.05.2016
ACHTUNG: BEREITS AUSGEBUCHT:
WORKSHOP von 12:00-17:00 Uhr
Lena Försch: Selbstbewusst Auftreten, Status &
Körpersprache